LageBericht 43 chen, technisches Versagen oder durch negative externe Einflüsse hervorgerufen werden. Dem menschlichen Fehlverhalten wer- den auch gesetzeswidrige Handlungen, unangemessene Ver- kaufspraktiken, unautorisierte Handlungen und Transaktions- fehler zugerechnet. Der Hauptteil der Schadensfälle im Jahr 2012 ist dabei auf Verluste im Rahmen der Verwertung von zu hoch beliehenen Objekten zurückzuführen. Wir minimieren unsere Operationellen Risiken durch Qualifika- tion der Mitarbeiter, transparente Prozesse, Automatisierung von Standardabläufen, fixierte Arbeitsanweisungen, umfang- reiche Funktionstests der IT-Systeme, geeignete Notfallpläne und Präventivmaßnahmen. Versicherbare Risiken sind in bank- üblichem Umfang durch Versicherungsverträge abgedeckt. Risikotragfähigkeit Die Fachkonzepte und Modelle zur Berechnung der Risikotrag- fähigkeit werden entsprechend den aufsichtsrechtlichen Erfor- dernissen laufend weiterentwickelt. Die MünchenerHyp berech- net die Risikotragfähigkeit sowohl im Going-Concern als auch im sogenannten Insolvenzfall. Die für die Steuerung relevante Methode ist jedoch das sogenannte Going-Concern-Szenario, in dem ermittelt wird, ob die Bank nach dem Eintritt von Risiken aus allen Risikoarten noch eine Eigenkapitalquote über den gesetzlichen Vorgaben hat. Als Risikodeckungspotenzial steht dabei ausschließlich das freie regulatorische Eigenkapital zur Verfügung. Zum Abzug gebracht werden Marktrisiken, Kreditausfallrisiken, Operationelle Risiken, Spread- und Migrationsrisiken, Beteili- gungsrisiken sowie Modellrisiken, in denen auch weitere nicht explizit aufgeführte Risiken subsumiert werden. Die Anrechnung der Risiken auf das Risikodeckungspotenzial erfolgt konservativ ohne Berücksichtigung von Diversifikationseffekten zwischen den Risikoarten. Die zugehörige Risikotragfähigkeit war im Geschäftsjahr 2012 stets gegeben. Das Gone-Concern- oder Insolvenz-Szenario wurde im Jahr 2012 zusätzlich eingeführt, um dem BaFin-Papier „Aufsichtliche Beur- teilung bankinterner Risikotragfähigkeitskonzepte“ entsprechend und flexible Risikomessung zu erzielen, wurde ein integriertes Stresstestkonzept entwickelt: >> Für die MünchenerHyp wurden unterschiedliche Liquiditäts- risikofaktoren identifiziert, die entweder auf Markt- oder Reputationseffekte abzielen. >> Auf Basis dieser Risikofaktoren wurden insgesamt fünf Stresstests definiert: 1) Reputations-Szenario (hoher Stress) 2) Markt-Szenario (hoher Stress) 3) Markt- und Reputations-Szenario (leichter Stress) 4) Markt- und Reputations-Szenario (hoher Stress) 5) Worst-Case-Szenario >> Ergänzend zu den Stresstests wurden entsprechende Maßnahmen definiert, mit deren Hilfe Simulationen zur Reduzierung der Liquiditätsrisiken durchgeführt werden. Die Limitierung der Liquiditätsrisiken erfolgt über die struktu- relle Liquiditätsvorschau und die Stressszenarien anhand des ungedeckten Refinanzierungsbedarfs der Bank. Um das Refinanzierungsrisiko zu reduzieren, ist die MünchenerHyp bestrebt, Darlehen möglichst fristenkongruent zu refinanzieren. Die Bank überprüft laufend, ob die für sie relevanten Refinan- zierungsquellen (vor allem auch in der genossenschaftlichen FinanzGruppe) weiterhin verfügbar sind. Zur Beschränkung des Marktliquiditätsrisikos werden im Geschäft mit Staaten und Ban- ken überwiegend EZB-fähige Titel erworben, die jederzeit für Offenmarktgeschäfte verwendet werden können. Investitionen in illiquidere Anleihen wie Mortgage Backed Securities (MBS) werden nicht mehr getätigt. Der Bestand von 29 Mio. Euro per 31. Dezember 2012 (Vorjahr 69 Mio. Euro) in drei Wertpapieren besteht nur aus Commercial Mortgage Backed Securities (CMBS) und Residential Mortgage Backed Securities (RMBS), die mit Immobilien in Europa abgesichert sind. Alle MBS verfügen über Ratings der bekannten Agenturen im Investmentgrade. Die gewichtete erwartete Restlaufzeit der MBS-Bestände betrug per 31. Dezember 2012 ca. 3,25 Jahre. Operationelle Risiken Operationelle Risiken sind mögliche Verluste, die durch mensch- liches Fehlverhalten, Prozess- oder Projektmanagementschwä-