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Geschäftsbericht 2015

39 LageBericht  Historische Simulation des Ausfalls der Investmentbank Lehman Brothers: Das Szenario unterstellt eine unmittelbare Spread- änderung, die in dem Zeitraum von einem Bankarbeitstag vor Ausfall von Lehman Brothers bis vier Wochen danach gemessen wurde.  Flucht in Staatstitel: Das Szenario bildet eine in der Vergangen- heit deutlich sichtbare Risikoaversion in den Märkten ab. Die Spreads riskanter Risikoklassen steigen, während die Spreads sicherer Staatsanleihen zurückgehen.  Euro-Krise: Das Szenario bildet die Spreadentwicklung während der Euro-Krise im Zeitraum vom 1. Oktober 2010 bis 8. Novem- ber 2011 ab. In diesem Zeitraum sind insbesondere die Spreads der Staatsanleihen mit schlechter Bonität stark angestiegen. Der Credit Spread VaR des Gesamtbestandes zu einem Konfidenz- niveau von 99,5 % bei einem Jahr Haltedauer betrug im Jahr 2015 maximal 381 Mio. Euro, im Durchschnitt lag er bei ca. 353 Mio. Euro. Der Credit Spread VaR des Umlaufvermögens (nur fremde Wert- papiere) zu einem Konfidenzniveau von 95 Prozent bei einem Jahr Haltedauer betrug im Jahr 2015 maximal 13 Mio. Euro, im Durch- schnitt lag er bei ca. 8 Mio. Euro. Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko umfasst folgende Risiken:  Zahlungsverpflichtungen zum Zeitpunkt der Fälligkeit nicht nachkommen zu können (Liquiditätsrisiko im engeren Sinne).  Bei Bedarf nicht ausreichend Liquidität zu den erwarteten Konditionen beschaffen zu können (Refinanzierungsrisiko).  Aufgrund unzulänglicher Markttiefe oder Marktstörungen, Geschäfte nicht oder nur mit Verlusten auflösen, verlängern oder glattstellen zu können (Marktliquiditätsrisiko). Die MünchenerHyp unterscheidet zwischen der kurzfristigen Siche- rung der Zahlungsfähigkeit sowie der mittelfristigen strukturellen Liquiditätsplanung. Kurzfristige Sicherung der Zahlungsfähigkeit Die kurzfristige Sicherung der Zahlungsfähigkeit hat zum Ziel, dass die Bank täglich in der Lage ist, ihren ordnungsgemäßen Zahlungsverpflichtungen auch in Stresssituationen fristgerecht und im vollen Umfang zu entsprechen (Zahlungsbereitschaft). Die derzeit geltenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen MaRisk und CRD IV zur Liquiditätsreserve von Banken sind vollumfäng- lich umgesetzt. Die MünchenerHyp stuft sich dabei im Sinne der MaRisk als kapital- marktorientiertes Institut ein und erfüllt daher auch die Anforde- rungen gemäß BTR 3.2. Die MaRisk unterscheiden zwischen vier verschiedenen Szenarien, die entsprechend implementiert wurden: 1) Base Case: Entspricht dem Steuerungsfall der Bank. 2) Bankstress: Die Reputation des Instituts verschlechtert sich, beispielsweise durch hohe Verluste in der Bilanz. 3) Marktstress: Kurzzeitiges Event, das einen Teil des Finanz- markts betrifft. Beispiele hierfür sind der Terroranschlag vom 11. September 2001 oder die Finanzmarkt-/Staatsschuldenkrise. 4) Kombinierter Stress: Gleichzeitiges Eintreten von Bank- und Marktstress. Die Liquiditätsanforderungen aus diesen Szenarien müssen nach MaRisk mindestens 30 Tage eingehalten werden. Je nach Szenario wurden unterschiedliche Modellannahmen für alle wichtigen Cash Flows hergeleitet, zum Beispiel für die Inan- spruchnahme unserer Liquiditätslinien bzw. Avale, die Inanspruch- nahme der bereits getätigten Darlehenszusagen oder die Entwick- lung von Collaterals. Darüber hinaus wurden alle Wertpapiere in unterschiedliche Liquiditätsklassen eingeteilt und daraus abgeleitet, welches Volumen im jeweiligen Szenario in welchem Zeitraum ver- kauft oder in ein Wertpapierpensionsgeschäft eingeliefert werden kann, um zusätzliche Liquidität zu generieren. Gesetzliche Restrik- tionen wie die 180-Tage-Regelung aus dem Pfandbriefgesetz werden dabei stets eingehalten. Das Ergebnis ist eine taggenaue Darstellung der verfügbaren Liquidität auf einen Horizont von drei Jahren in den drei Währungen Euro, US-Dollar und Schweizer Franken. Positionen in anderen Währungen sind vernachlässigbar. Die Limitierung erfolgt über einen 60-Tage-Horizont. Darüber hinaus wird mindestens wöchentlich die Liquidity Coverage Ratio (LCR) gemäß CRD IV über alle Währungen gerechnet. Sie wird zudem für alle relevanten Währungen gesondert ausgewiesen. Derzeit betrifft dies Euro und Schweizer Franken. Die ab Oktober 2015 verlangte Quote von 60 Prozent wurde stets eingehalten.

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