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Interview

Ökologischer ESG Pfandbrief für grüne Immobiliendarlehen

Anleger haben über den ökologischen ESG Pfandbrief der MünchenerHyp die Möglichkeit bekommen, in grüne Immobilienfinanzierungen zu investieren. Über Hintergründe und Details dieses Angebots haben wir mit der Nachhaltigkeitsmanagerin der MünchenerHyp, Dr. Johanna Dichtl, gesprochen.

Dr. Johanna Dichtl
Frau Dichtl, wieso hat sich die MünchenerHyp zur Ausgabe eines ökologischen Pfandbriefs entschlossen?

Auf Investorenseite gab es einerseits den expliziten Wunsch nach einer solchen Anlage. Andererseits wollte die MünchenerHyp auch aktiv zum Ziel der Vereinten Nationen beitragen, dass Energie sauber und bezahlbar ist und sich die Energieeffizienz weiter verbessert. Dafür haben wir bereits vor einigen Jahren das Grüne Darlehen für besonders energieeffiziente private Immobilien eingeführt. Mit der Emission des ökologischen Pfandbriefs haben wir nun unseren Nachhaltigkeitskreislauf aus der nachhaltigen Immobilienfinanzierung und der nachhaltigen Refinanzierung geschlossen.

Was sind denn die Voraussetzungen dafür, ein Grünes Darlehen für eine Immobilienfinanzierung zu bekommen?

Bei Wohnimmobilien darf der Jahresprimärenergiebedarf maximal 70 Kilowattstunden pro Quadratmeter betragen. Das kann über einen Energieausweis oder die Bestätigung eines Energieberaters belegt werden. Sobald diese Voraussetzungen erfüllt sind, wird der Kunde mit einem Zinsabschlag belohnt.
Unabhängig davon achten wir bei Darlehen an Privatpersonen aber auch immer auf soziale Aspekte, da uns ein verantwortungsvoller Umgang mit Privatkunden wichtig ist.

Wie sieht es in der gewerblichen Immobilienfinanzierung aus? Finanzieren Sie mit Blick auf Pfandbriefemissionen bevorzugt energieeffiziente Gewerbeimmobilien?

Natürlich achten wir auch bei der Finanzierung von Gewerbeimmobilien auf entsprechende Umweltzertifikate.

Und wie hängt das jetzt mit dem ökologischen Pfandbrief zusammen?

Die Darlehen werden in einem internen Prozess als qualifiziert für den ökologischen Pfandbrief identifiziert – und dann wissen wir, welche Deckungsmasse dafür zur Verfügung steht und welche Summe wir emittieren können. Die Datenlage dazu wird jährlich überprüft.

Was ist denn das Besondere an dem ökologischen ESG Pfandbrief?

Einzigartig ist die Mischung aus privatem Mengengeschäft über das Grüne Darlehen einerseits und die nachhaltigkeitszertifizierten Gewerbedarlehen andererseits. Wir reden dabei von insgesamt mehr als 1.600 Einzeldarlehen, die im Gegensatz zu anderen Angeboten nicht nur ein rein gewerbliches Portfolio darstellen. Das ist am Markt übrigens sehr gut angekommen. Die Emission des Pfandbriefs im letzten Herbst war mehrfach überzeichnet und wir haben außerdem festgestellt, dass wir damit viele neue Investoren angesprochen haben.

Was ist ein ESG Pfandbrief?

ESG steht für Environment Social Governance (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) und drückt aus, dass diese Aspekte bei Unternehmensentscheidungen und Produkten beachtet werden. Der ESG Pfandbrief der MünchenerHyp ist also ein nachhaltiger Pfandbrief. Die MünchenerHyp war 2014 die erste Bank weltweit, die einen ESG Pfandbrief emittierte, der der Refinanzierung von Wohnungsbaugenossenschaften diente. Das war zu diesem Zeitpunkt eine Innovation am Finanzmarkt. Der ESG Pfandbrief zielte überwiegend auf soziale Aspekte ab und kann aus heutiger Sicht als social bond bezeichnet werden.

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