Ausblick - Chancen und Risiken

GESCHÄFTSENTWICKLUNG DER MÜNCHENER HYPOTHEKENBANK

Bei unserer Neugeschäftsplanung für das Geschäftsjahr 2017 gehen wir von weiterhin niedrigen Zinsniveaus, die allenfalls leicht steigen, aus und erwarten eine hohe Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen in den Märkten, in denen wir vertreten sind. Wir rechnen dabei, wie im vorangehenden Kapitel beschrieben, mit stabilen bis positiven Rahmenbedingungen. Vor diesem Hintergrund planen wir, das Neugeschäft gegenüber dem Berichtsjahr insgesamt leicht auszuweiten.

Den Schwerpunkt legen wir unverändert auf die Wohnimmobilienfinanzierung in Deutschland. Unsere zentralen Partner in diesem Geschäftsfeld sind die Banken der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Diese verfügen über eine ausgeprägte Vertriebskraft und Kundennähe und konnten deshalb in den vergangenen Jahren ihre Marktposition stetig ausbauen. Wir gehen davon aus, dass sie auch im Jahr 2017 in der Wohnimmobilienfinanzierung etwas stärker als der Markt wachsen werden. Dazu werden wir insbesondere unsere Vertriebsunterstützung intensivieren und den Vermittlungsprozess in den Banksystemen weiterentwickeln und optimieren. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Wahrnehmung der Partnerbanken als kompetente Immobilienfinanzierer zu stärken und damit das Vermittlungsgeschäft auszubauen.

Die Kooperation mit freien Finanzdienstleistern sowie der Schweizer PostFinance wollen wir ebenfalls weiter intensivieren. Wir planen in beiden Vertriebswegen jeweils ein moderates Wachstum des Neugeschäfts.

In der gewerblichen Immobilienfinanzierung planen wir ein Neugeschäftsvolumen mindestens auf Vorjahresniveau. Das anhaltend hohe Investoreninteresse und die insgesamt positiven Rahmenbedingungen auf den für uns wichtigen Märkten bieten dafür entsprechende Voraussetzungen. Ferner beabsichtigen wir über den Sekundärmarkt verstärkt Beteiligungen an in- und ausländischen gewerblichen Finanzierungen, insbesondere auch wieder in den USA, zu übernehmen. Unwägbarkeiten bestehen vor allem mit Blick auf die bereits beschriebenen politischen Unsicherheiten, die auch dazu führen können, dass Immobilieninvestoren 2017 eher vorsichtig und abwartend agieren.

Auf der Finanzierungsseite erwarten wir, dass der Wettbewerb angesichts des prognostizierten sinkenden Transaktionsvolumens weiter hoch bleiben wird. Der Druck auf Margen und die Bereitschaft, höhere Risiken einzugehen, bleiben somit bestehen. Auch aus dem regulatorischen Umfeld sehen wir eher weitere Belastungen auf die Banken zukommen. Deshalb wird 2017 wieder ein herausforderndes Jahr in der gewerblichen Immobilienfinanzierung werden. Wir werden unter diesen Rahmenbedingungen bestehende Preisspielräume weiter ausnutzen und parallel dazu die Aufnahme neuer Produkte in den Produktkatalog prüfen. Auf den ausländischen Märkten wollen wir unsere Präsenz stärken. Im Inlandsgeschäft – das weiter den Schwerpunkt unserer Finanzierungsaktivitäten bildet – werden wir die Betreuung ausländischer Investoren in Deutschland verstärken. Darüber hinaus bauen wir das Verbundsyndizierungsprogramm aus. Über dieses Programm beteiligen wir Banken aus der Genossenschaftlichen FinanzGruppe an gewerblichen Immobilienfinanzierungen, sodass wir gemeinsam zusätzlich größere Finanzierungsvolumina durchführen können.

Das Kreditgeschäft mit Staaten und Banken dient unverändert in erster Linie der Steuerung der Liquidität und der Deckungsmassen.

Der Refinanzierungsbedarf wird mit voraussichtlich 7 Mrd. Euro über dem des Vorjahres liegen. Wir gehen davon aus, dass wir zwei großvolumige Emissionen begeben werden. Darüber hinaus liegt der Fokus erneut auf der Begabe von nicht-euro-denominierten Emissionen, um unser internationales Geschäft, darunter insbesondere die Kooperation mit der Schweizer PostFinance, währungskongruent zu refinanzieren.

Zur Erweiterung des Refinanzierungsmixes planen wir, Kundeneinlagen über die Volksbanken und Raiffeisenbanken hereinzunehmen. Ein entsprechendes Produkt wird derzeit verbundkonform entwickelt und soll im Laufe des Jahres 2017 angeboten werden.

Unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten wollen wir weiter ausbauen. In diesem Rahmen arbeiten wir derzeit daran, ein Nachhaltigkeitsdarlehen zu entwickeln, bei dem der Fokus auf sozialen Aspekten liegt. Zudem wollen wir Nachhaltigkeitskriterien stärker in unsere Kreditbearbeitungsprozesse integrieren.

Wir streben an, den Zinsüberschuss aus dem operativen Geschäft im Jahr 2017 moderat zu steigern. Die stabile Entwicklung in unseren Kernmärkten bietet weiterhin Chancen, unser Neugeschäft und damit unsere Hypothekenbestände erneut ausbauen zu können.

Dies wird sich weiter zunehmend positiv auf das Ergebnis der Bank auswirken. So erwarten wir für das Jahr 2017 eine weitere Ergebnisverbesserung.

Bei den Verwaltungsaufwendungen rechnen wir im Jahr 2017 mit einer leichten Erhöhung. Wir gehen derzeit dennoch von einer leicht zurückgehenden Cost-Income-Ratio aus.

Bei der Risikovorsorge für das Kreditgeschäft ist nach den uns aktuell vorliegenden Erkenntnissen von einer stabilen Entwicklung auszugehen.

Wir sind zuversichtlich, dass wir bei dem prognostizierten guten Marktumfeld unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2017 erreichen werden und unsere Marktposition weiter ausbauen können. Wir rechnen mit einem Jahresüberschuss über dem Vorjahresniveau.